„Die Akte Oppenheimer“ – ein Dokumentarfilm von Dr. Ina Knobloch

Der Arbeitskreis Landsynagoge Roth präsentiert in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Marburg, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg und dem Kino Capitol in Marburg den 2018 mit dem Hessischen Film- und Kinopreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm ausgezeichneten Film von Ina Knobloch.

In Zeiten von Fake-News und wachsendem Antisemitismus rekonstruiert der Film das Schicksal des jüdischen Kaufmanns Joseph Süßkind Oppenheimer (ca. 1698-1738), des wirtschaftspolitischen Beraters Herzog Karl Alexanders von Württemberg, der einem riesigen Komplott zum Opfer fiel und als Sündenbock einer politisch motivierten, judenfeindlichen Hetzkampagne verurteilt und hingerichtet wurde. Die Regisseurin zeigt dabei das erschreckend lange Nachwirken dieser fast 280 Jahre alten antijüdischen Kampagne über die Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus, als Veit Harlan die Figur als Folie für seinen antisemitischen und äußerst erfolgreichen Film „Jud Süß“ verwendete. Doch noch in unserer Zeit, so arbeitet die Regisseurin heraus, zeigen diese Stereotype erschreckende Wirkung.

Die historische Spurensuche Knoblochs führt an zahlreiche Originalschauplätze, Gassen, Landschaften und Schlösser, die für das Leben und den tragischen Justizmord an Oppenheimer entscheidend waren, und sie rekonstruiert die wahre Person des Joseph Süßkind Oppenheimer hinter dem späteren propagandistischen Zerrbild des „Jud Süß“.

Im Anschluss an die Vorführung steht die Regisseurin für ein Filmgespräch zur Verfügung.

 Zeit: Sonntag, 24.03.2019, 17:45 Uhr
Ort: Kino Capitol, Biegenstr., Marburg